sowjetische Klarinetten von Firma "Orfei" aus Kiew?
Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller
sowjetische Klarinetten von Firma "Orfei" aus Kiew?
Hallo,
heute mal eine Fachfrage an die Klarinettenspezialisten. In letzter Zeit sind mir vermehrt Instrumente untergekommen, die qualitativ äuÃert stark differieren, aber im Prinzip alle gleich gebaut sind. Es handelt sich um Instrumente, die vermutlich aus der ehemaligen Sowjetunion stammen. Meist stammen sie aus Auflösungen von Militaria-Sammlern oder aus Restbeständen aufgelöster Garnisonen in POlen und/oder Tschechien.
Bei einem davon habe ich jetzt einen Beipackzettel gefunden, der es eindeutig als in Kiew gebautes Instrument ausweist. Hergestellt oder verpackt wurde es bei der Firma "ORFEI" in der USSR (das ist bzw. war die ukrainische Sowjetrepuiblik innerhalb des UDSSR-Verbundes).
Das Symbol auf dem Zettel ist ganz typisch, und es findet sich auf einer Menge ähnlicher Ebonit-Instrumente, die bei ebay & Co angeboten werden. Dazu gehört fast immer ein typischer brauner Kunstlederkoffer und ein fusseliger Lappen, und die Koffer sind von innen mit ganz wilden Kitschmusterstoffen ausgekleidet. Die Verarbeitung der Instrumente ist von "geht gar nicht" bis zu "halbwegs spielbar". Ganz typische Details sind sehr eckige Trillerklappen (ach ja, es sind bisher alle Funde ausnahmslos Boehm-Klarinetten in Bb) und scharfkantige Ringe. Einige Mechnaiken sind vernickelt, andere wohl verchromt. Einige der Klarinetten haben eine Stürze aus einer Art gepresster Pappe mit schwarzer Lackierung.
Frage dazu: ist über den ehemaligen Hersteller etwas bekannt? Mich interessieren vor allem Produktionszeiträume, Programm und weitere Hintergrunddaten. Den Packzettel werde ich einscannen, ein paar Bilder kommen auch dazu. Vielleicht hilft das ja?
GruÃ
Roman
PS: Es sind definitiv keine typischen Amati-Ableger/Kopien wie die in der DDR und CSSR massengefertigten Einfachinstrumente. Das Design der Klappen und Hebel ist sehr eigen und kommt so sonst nicht vor. Auch diese Fertigungs"qualität" gab es so weder in der DDR noch in der Tschechoslowakei.
Hier mal ein aktuelles Beispiel:
heute mal eine Fachfrage an die Klarinettenspezialisten. In letzter Zeit sind mir vermehrt Instrumente untergekommen, die qualitativ äuÃert stark differieren, aber im Prinzip alle gleich gebaut sind. Es handelt sich um Instrumente, die vermutlich aus der ehemaligen Sowjetunion stammen. Meist stammen sie aus Auflösungen von Militaria-Sammlern oder aus Restbeständen aufgelöster Garnisonen in POlen und/oder Tschechien.
Bei einem davon habe ich jetzt einen Beipackzettel gefunden, der es eindeutig als in Kiew gebautes Instrument ausweist. Hergestellt oder verpackt wurde es bei der Firma "ORFEI" in der USSR (das ist bzw. war die ukrainische Sowjetrepuiblik innerhalb des UDSSR-Verbundes).
Das Symbol auf dem Zettel ist ganz typisch, und es findet sich auf einer Menge ähnlicher Ebonit-Instrumente, die bei ebay & Co angeboten werden. Dazu gehört fast immer ein typischer brauner Kunstlederkoffer und ein fusseliger Lappen, und die Koffer sind von innen mit ganz wilden Kitschmusterstoffen ausgekleidet. Die Verarbeitung der Instrumente ist von "geht gar nicht" bis zu "halbwegs spielbar". Ganz typische Details sind sehr eckige Trillerklappen (ach ja, es sind bisher alle Funde ausnahmslos Boehm-Klarinetten in Bb) und scharfkantige Ringe. Einige Mechnaiken sind vernickelt, andere wohl verchromt. Einige der Klarinetten haben eine Stürze aus einer Art gepresster Pappe mit schwarzer Lackierung.
Frage dazu: ist über den ehemaligen Hersteller etwas bekannt? Mich interessieren vor allem Produktionszeiträume, Programm und weitere Hintergrunddaten. Den Packzettel werde ich einscannen, ein paar Bilder kommen auch dazu. Vielleicht hilft das ja?
GruÃ
Roman
PS: Es sind definitiv keine typischen Amati-Ableger/Kopien wie die in der DDR und CSSR massengefertigten Einfachinstrumente. Das Design der Klappen und Hebel ist sehr eigen und kommt so sonst nicht vor. Auch diese Fertigungs"qualität" gab es so weder in der DDR noch in der Tschechoslowakei.
Hier mal ein aktuelles Beispiel:
Re: sowjetische Klarinetten von Firma "Orfei" aus Kiew?
Hier mal ein möglicher Ansprechpartner zum Hersteller an sich: http://d-khain.de/shop_content.php?coID=9
GruÃ
Roman
GruÃ
Roman
Re: sowjetische Klarinetten von Firma "Orfei" aus Kiew?
Ergebnis: Herkunft ist geklärt - Kiew aus besagtem Werk. Entwickelt zusammen mit Blasorchester. Der Preis war Ende der 80er/Anfang der 90er mal 185 Rubel (das waren umgerechnet ca. 500,-DDR-Mark oder ca. 200,-DM und sind nach aktuellem Kurs noch ca. 4,60).
Weitere Infos dürften in Kürze folgen.
GruÃ
Roman
Weitere Infos dürften in Kürze folgen.
GruÃ
Roman
Re: sowjetische Klarinetten von Firma "Orfei" aus Kiew?
Nachtrag zu erstem Post: Die Färbung der Klarinette ist ganz typisch. Der Ebonit-Korpus verfärbt sich nach 10-15 Jahren typisch braun/graugrün/gelbgrün. Der Becher hingegen bleibt so dunkel, weil er lackiert oder aus einem richtigen Plastwerkstoff ist (ich hatte bisher nur diese komische Presspappeart mit Lack in der Hand). Fast alle russ. Klarinetten dieser Bauart sind mehr oder weniger verfärbt und haben diesen auffälligen Farbunterschied. Beabsichtig war das so sicher nicht, das kann man auch deutlich an meinem noch gut schwarzen Exemplar sehen. Da fällt allerdings auf, daà die Becher meist etwas mehr glänzen als der Korpus.
Ãhnliche Kombinationen gibt es auch bei Amati (Holz + Ebonit oder + ABS) und USA-Selmers (Ebonit + Plaste). Gründe dürften da dieselben sein, wie in der Ukraine - Robustheit + Preis.
GruÃ
Roman
Ãhnliche Kombinationen gibt es auch bei Amati (Holz + Ebonit oder + ABS) und USA-Selmers (Ebonit + Plaste). Gründe dürften da dieselben sein, wie in der Ukraine - Robustheit + Preis.
GruÃ
Roman
Re: sowjetische Klarinetten von Firma "Orfei" aus Kiew?
Hier noch ein Fund aus einem unserer Ãbersee-Nachbarforen: http://woodwindforum.com/forums/showthread.php?t=2231
Mal abgesehen vom Logo sieht das alles sehr ähnlich aus...
GruÃ
Roman
Mal abgesehen vom Logo sieht das alles sehr ähnlich aus...
GruÃ
Roman