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musikmuseum

Kritik

Beitrag von musikmuseum »

Das Museum erkennt leider den Sächsischen Familienpass nicht an (sehr hoher Eintrittspreis für Familien mit Kindern),
enttäuschend ist auch die versteckte Anordnung der nur 3 Pobiermöglichkeiten von Musikinstrumenten. Als Museum sicher für geschichtsinteressierte Menschen prima, als Anreiz zum Instrumentlernen für Kinder ungeeignet.
Sicher könnte man auch solch laute Instrumente wie den Leierkasten besser im Freien oder in größeren Räumen vorführen, die extreme Lautstärke ist in kleinen und niedrigen Räumen ohne besondere Akustik sonst eher abschreckend.
Familie Schrötter :(

Heidrun Eichler
Museumsmitarbeiter
Beiträge: 1226
Registriert: Do 22. Dez 2005, 13:58
Wohnort: Markneukirchen

Beitrag von Heidrun Eichler »

Liebe Familie Schrötter,

unser Museum bietet eine ganze Reihe von Ermäßigungen an, z.B. die Vogtland Card (mit der viele Einrichtungen im Vogtland zu ermäßigten Preisen besichtigt werden können), die envia card und weitere Touristenkarten, die in verschiedenen Orten im Vogtland oder beim Vermieter gekauft und zum ermäßigten Besuch ( Erwachsene 3,50 €) unseres Museums genutzt werden können.
Als nichtstaatliches Museum sind wir auf Einnahmen angewiesen, um einen Teil der Betriebskosten abzudecken. Allerdings bezahlen Kinder erst ab 6 Jahre und dann nur 2 Euro und das trifft auch auf Auszubildende und Studenten zu. Der Gruppenpreis beträgt sogar nur 1,50 und dieser beinhaltet noch eine Führung. Ich glaube nicht, dass wir damit hohe Preise haben. Natürlich wäre es schön, freien Eintritt für alle Besucher zu ermöglichen, aber das liegt nicht in unserer Hand.

Es freut uns, dass Sie unser Museum als "für geschichtsinteressierte Menschen" prima finden. Wir haben nie behauptet oder damit geworben, dass wir es als unsere Aufgabe sehen, Kindern das Musizieren schmackhaft zu machen. Dazu sind Kindergärten, Schulen und Musikschulen da und vor allem das Geschick und Vorbild der Eltern gefragt. Wohl sehen wir es als eine Aufgabe, Kindern die Entwicklung und Vielfalt an Musikinstrumenten zu zeigen und ihnen Achtung vor den Leistungen vergangener und gegenwärtiger Instrumentenbauer und Herstellern ferner Länder zu vermitteln und zwar vor allem visuell. Das können wir - da wir fast 1500 Musikinstrumente ausgestellt haben - sehr gut, zumal wir auch eine Vielzahl von außereuropäischen Exponaten haben.
Bei Führungen geht man natürlich näher auf die Instrumente ein und führt auch manches vor. Wir sind bemüht, auch unseren Einzelbesuchern zumindest die Radleier und mechanischen Instrumente im Original vorzuführen, was mit personellem Aufwand verbunden ist und nur mit neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitern zu machen ist.

Sie haben richtig bemerkt, dass unsere Räume sehr klein sind, deshalb können wir auch nichts verstecken und haben eigentlich nur die Wahl: wir führen den Leierkasten vor oder nicht. Andere Räumlichkeiten gibt es nicht, leider auch nicht für ein Klanglabor, wo sich die Kinder ausprobieren können.

Wem's zu laut ist (auch eine wichtige Erfahrung), der geht eben schon mal ins nächste Zimmer. Zumindest wird das seit 1946 so gehandhabt. In dieser Zeit haben immerhin über 3,5 Millionen das Museum besichtigt.

Es ist schade, dass Sie und Ihre Kinder offensichtlich kein Vergnügen beim Besuch in unserem Museum hatten. Zum Glück erleben wir Museumsmitarbeiter tagtäglich das Gegenteil und werden dadurch in unserer Arbeit sehr motiviert.

Vielleicht machen Sie den Rundgang aber noch einmal unter dem anderen, von mir oben erwähnten Gesichtspunkt. Vielleicht sagen Ihre Kinder dann auch, wie neulich ein 6-Jähriger zu seinem Vater: "Hier war es schön, hier können wir wieder einmal herfahren."
Wir laden Sie jedenfalls dazu ein.

Heidrun Eichler

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