Es ist vollbracht.
Die Eröffnung hat gestern stattgefunden. Dazu gibt es demnächst sicher auch noch einen Filmbeitrag vom VRF.
Es waren fast 50 Gäste anwesend, außer den Sponsoren und Freunden des Vereins auch die Hauptbaubetriebe sowie natürlich der Bürgermeister, der die Begrüßung vornahm. Von der großen Politik war der CDU- Landtagsabgeordnete, Herr Heinz, dabei.
Ich habe es mir nicht nehmen lassen ein paar Geschenke zu verteilen an die Leute, die uns über viele Wochen unterstützt haben. Dazu gehören neben Günther Diehr und seinen Söhnen, ohne deren Hilfe die Zeit nicht zur Fertigstellung ausgereicht hätte, vor allem auch unsere beiden Bundesfreiwilligen, die bei dieser Gelegenheit auch verabschiedet wurden (das Jahr war wieder viel zu schnell vorbei) und selbstverständlich unsere tschechischen Partner, die uns einen wunderschönen Blumenstrauß und eine Bonboniere überreichten. Wir haben uns revanchiert mit einer Museums-Tasse (darauf sind unsere größten Exponate abgebildet) und einer Schachtel Pralinen für jeden unserer Mitstreiter. Ich habe erwähnt, dass bei allen Problemen, die das Projekt in sich birgt, es zu den schönsten Ergebnissen zählt, dass wir uns kennengelernt haben und immer in Kontakt bleiben werden.
Gerd Buchheister, unser seit fast einem Jahr ehrenamtlicher Museumsmitarbeiter hat mit Thomas Strobel und Peter Schlosser, Klavierbaumeister aus Klingenthal, in Eigenleistung ein Monochord gebaut, außerdem eine Slidegitarre und eine Erdzither. Ohne diese Klanggeräte würde noch nicht viel klingen in unserem Garten, denn einige Dinge, wie Kalimbawand, Wippe und Wasserspringschale sind noch in Arbeit.
Zu erwähnen ist noch der Marterpfahl, der von Frieder Köckeritz aus Markneukirchen geschnitzt wurde. Bedanken konnten wir uns auch bei Frau und Herrn Schleinitz für das Korrekturlesen unserer Publikationen. Ein Buch, das das vogtländische Aufschachteln (spezielle Technologie im Geigenbau) beschreibt, wird im Moment ins Englische und Tschechische übersetzt und über das Ziel3-Projekt erscheinen.
Unsere Landschaftsarchitektin, die die Idee der einzelnen Hütten entwickelte und die Projektleitung innehatte, bekam als Dank eine Torte mit einem "Schifferklavier", denn sie hatte gestern Geburtstag.
Wir haben zwar eröffnet, sind aber noch in der Testphase. Die Konferenz mit den großen Ohren funktioniert noch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Abgesehen davon, habe ich heute den Besuchern mehrmals erklärt, dass an man nur etwas hören kann, wenn auf der anderen Seite jemand hineinspricht.
Mein Enkel hat heute morgen alles getestet und ist sofort auf den Esel geklettert. Ich denke, die Bremer Stadtmusikanten sind für die Kinder auf den ersten Blick das schönste Ausstellungsstück. Wir feuen uns, dass wir sie in unserem Garten haben und danken Kerstin Vicent, die ihnen gestern noch einen wetterfesten Anstrich verpasste. Im Moment läuft der Esel in die entgegengesetzte Richtung der 3 anderen Tierchen. Das müssen wir noch ändern.
Wir haben "Die Bremer Stadtmusikanten" ganz spontan "gespielt". Der Bürgermeister war sofort bereit, den Esel zu sprechen und hat das ebenso professionell gemacht, wie die anderen Zufallssprecher.
Die Freie Presse hatte heute auch in der Hauptzeitung einen Beitrag darüber und auf der Seite des Oberen Vogtlandes liest es sich so:
Kraft der Klänge: Ganze Welt ist am Schwarzbach daheim
Musik verbindet, Musik ist überall, Musik steckt an: Darum geht's im gestern übergebenen Bereich im Museum Markneukirchen.
Markneukirchen. Das war mit ganz heißer Nadel gestrickt: Die ersten Gäste stiefelten gestern Mittag schon den provisorischen Weg zum neuen Weltmusikgarten in Markneukirchen hoch, da legten Bauarbeiter und Helfer noch letzte Hand an. Mittendrin im feinen Zwirn Heidrun Eichler, Direktorin des Musikinstrumentenmuseums. Dass dessen neue Außenanlage fünf Minuten vor der Angst überhaupt erst begehbar wurde, machte sie alles andere als hibbelig. "Das ist immer so. Hätten wir eine Woche später eröffnet, wäre es nicht anders", sagte sie zur Feier, die Bläser-, Flöten- und Gitarrentöne gestalteten.
Manche hatten sich schon ausgemalt, dass die Museums-Chefin ihre vollmundige Ankündigung, nach fünf Monaten Ende August eröffnen zu wollen, nie und nimmer halten könnte. Das wäre auch so gekommen, hätte es nicht ein ganzes Symphonieorchester an Helfern gegeben. Ihr Einsatz griff ineinander wie bei einem Konzert. Da waren die Firmen Roscher & Partner aus Lichtentanne sowie Oelsnitzer Bau und Service. "Die eigentlichen Helden des Gartens", rief Eichler und sang ein Loblied auf alle Handwerker, die das EU-Projekt umsetzten. 430.000 Euro kostete dies insgesamt, was das Depot im Sägewerk und die Hof-Treppe einschließt. Der Garten allein schlug mit 186.000 Euro zu Buche.
Unbezahlbar wäre er ohne Günther Diehr und Gerd Buchheister geworden. Diehr ersann und baute als Zimmermann im (Un-)Ruhestand in unzähligen Stunden die Hütten - mit Hilfe seiner Söhne Heiko und Holger. Buchheister fertigte ehrenamtlich mit Unterstützern Instrumente, die die Besucher in den Hütten zum Klingen bringen können. Thomas Hendel, Bundesfreiwilliger im Museum, schrieb die Texte, sein Mitstreiter Roberto Stöcker griff bei Diehr mit zu. Sie und viele mehr, so die standhaften tschechischen Partner um Jiøí Pátek, bedachte Heidrun Eichler mit einem Berg Geschenke.
Eine runde Lehmhütte für Asien, Tipi und Marterpfahl für Amerika, ein Pavillon mit Bambus für Asien, ein Akkordeonhaus für Europa - das sind die Eckpfeiler des Gartens, der auf einer Idee der Plauener Landschaftsarchitektin Karin Gottsmann fußt. Weil der Garten weiter Geld braucht, stifteten sie und Bauprojektierer Holger Eichler 2000 Euro, einen Teil ihres Honorars. So sind noch nicht alle Instrumente da. Mit Monochord, Klangschale, Trommel, Gong oder Resonanzwiege gibt's aber schon einiges zum Ausprobieren. Auch die beiden großen Ohrmuscheln funktionieren: Richard Weller sprach in eine hinein, seine Schwester Luise hörte am anderen Ende des Gartens alles.
"Wer das hier vorher kannte, der weiß, das hier etwas sehr schönes entstanden ist. Eine Aufwertung nicht nur unseres Museums, sondern der ganzen Stadt", verspricht sich Bürgermeister Andreas Jacob (CDU) vom Garten mehr Museumsbesucher. 22.000 waren es 2013. Nur mit Begrüßungsworten ließ die Museums-Chefin ihren Dienstherr aber nicht gehen. Auf Vorschlag Heidrun Eichlers gab Andreas Jacob den Esel - bei der spontanen Aufführung der Bremer Stadtmusikanten. Diese zieren als Holzskulpturen von Kerstin Vicent den Garten. Der Märchenklassiker bekam Extra-Applaus. Neben Rathaus-Chef und Direktorin (als Sprecherin) wirkten Karin Gottsmann (Hund), Roswitha Kästner (Katze), Roberto Stöcker (Hahn) und Gerd Buchheister (Räuber) mit.
erschienen am 30.08.2014 ( Von Ronny Hager )
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