eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Moderatoren: Heidrun Eichler, Johannes Meinel, STELOL

reggae-man
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eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von reggae-man »

Hallo Leute,

Brauche einige Infos für meine eigenartige Herrnsdorff- Gitarre
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100_18882.jpg

NorbertE
Beiträge: 132
Registriert: Fr 01. Jun 2007, 9:15

Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von NorbertE »

Hallo Reggae-man,

die Form ist wirklich sehr ungewöhnlich. Bist Du sicher, dass es nicht eine "zurechtgesägte" ist?
Der bis an den TA reichende Hals mit der für 60th typischen Kopfplatte legt(neben der Form) eine Verwendung als Hawaigitarre nahe. Ich hatte sowas ähnliches mal von Otwin. Ungewöhnlich ist auch die hervorgehobene Einlage im 7. Bund.

Herrnsdorf ist meines Wissens (korrigiert mich bitte) eine reine Vertriebsfirma, ähnlich einem Grossisten gewesen, die auch exportiert haben. Ich selbst habe einen Verstärker "Elektro Artist" mit dem Herrnsdorf-Logo drauf. Diese Aussage stammt vom letzten Inhaber der "Elektroakustischen Werkstätten" Markneukirchen.

GRüsse Norbert

martind
Beiträge: 54
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Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von martind »

Hallo Reggae-man, das scheint mir eine Hawai-Gitarre, auch Lapsteel genannt zu sein. Wird mit einem Gleitstahl und offener Stimmung gespielt.

Viel Spass damit, Martin

Gabi
Beiträge: 416
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Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von Gabi »

Hallo Norbert

Ich zitiere mal von irgendwo aus dem Forum.....
(Ich hatte es mir abgespeichert; und bin jetzt zu faul zu suchen, wo das stand! :wink2: )
Herrnsdorf: Im Weltadressbuch von 1926 ist als Inhaber bereits Moritz Reinhold Hammig eingetragen. "Fabrikation und Grosshandlung von Musikinstrumenten und Saiten“.
Also haben sie wohl auch Instrumente "fabriziert"....

:grübel: Gabi
Manchmal, wenn ich Ruhe brauche, setze ich mich in meine Bonboniere und ein Gummibärchen hält mir die Hand.

http://www.blockfloeten-museum.de

Heidrun Eichler
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Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von Heidrun Eichler »

Unsere Datenbank sagt dazu:
Gustav Herrnsdorf
Signum: "Herrnsdorf" und "Herwiga"
Firmengründung 1865 in Markneukirchen

WAB, deWit (1912): Markneukirchen, Bahnhofstraße 249 // WAB, deWit (1926): Inhaber: Moritz Reinhold Hammig; Bahnhofstraße 251, Fabrikation und Grosshandlung von Musikinstrumenten und Saiten // Anfang des 20. Jh. hat Max Werner Uebel den Namen "Herrnsdorf" aus der Konkursmasse gekauft // in den 20er Jahren des 20. Jh. beginn mit Blockflötenbau // in den 50er Jahren, als der Blockflötenbau schlecht ging, fertigte man Sesselbeine, Truhen- und Tischbeine // 1953/54 beginn der E-Gitarren Produktion und Verstärker zusammen mit den Firmen "Radio Jahn" in Markneukirchen, sowie der Firma Goller "Elektroakustische Werkstätten" Plauen // Saiten fertigte die Firma "Ernst Paulus" Markneukirchen // 1964 wurde die Firma halbstaatlich ("Herrnsdorf KG"), am 23.4.1972 "VEB Blockflötenbau Markneukirchen" und 1978 Angliederung an den VEB Musima // in den 60er Jahren wurden bis zu 9000 E-Gitarren gefertigt

Gabi
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Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von Gabi »

:wink2: Heidrun war nicht zu faul zum suchen...und das um Fast-Mitternacht! :clapping:
Manchmal, wenn ich Ruhe brauche, setze ich mich in meine Bonboniere und ein Gummibärchen hält mir die Hand.

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STELOL
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Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von STELOL »

Hallo liebe Freunde des vogtländischen Gitarrenbaus,

dieses ist eine 6 Saitige Herrnsdorf Hawaii-Gitarre. Auf den ersten Blick kann ich sagen das dieses Stück sich im Originalzustand befindet. Herrnsdorf (und viele andere) haben zahlreiche Typen von Hawaii-Gitarren gebaut. Auf dieser befindet sich ein Rellog (Einspuliger) Tonabnehmer. Diese bizarre Form wurde genau so gebaut (ich hatte schon eine solches Modell in der Hand).

Die merkwürdig anscheinende Markierung des 7ten Bundes ist gar nicht so selten. Es ist halt so, dass diese Gitarren ja auf den Oberschenkel liegend oder auf einem Tisch liegend gespielt werden und man mit einem Metallstab die Saitenlänge verkürzt. Dieses geschieht auch in den hohen Lagen (da man ja da mit dieser Spieltechnik genauso gut wie in den niedrigen Lagen spielen kann). Die vielen Markierungen helfen bei der Orientierung und , ganz anders als vermutet, sind bei diesem Modell die Markierungen eher unspektakulär. Andere Modelle haben weitaus auffälligere und noch viel mehr Markierungen (auch schon mal bis zu zum ersten PU). Die Gitarren können Bünde haben oder Bundlos sein, für das Spiel ist das vollkommen egal.

Ich versuche jetzt mal eine kurze Einführung in das Thema Hawaii-Gitarre.

Diese Gitarre heißt bei uns so, da sie tatsächlich aus Hawaii stammt. Es gibt eine legendäre Story nachdem ein hawaiischer Junge mit dem Namen „Joseph Kekuku“ seine Stahlseitengitarre nicht mehr mit den Fingern sondern mit dem Rücken seines Messers gespielt haben soll aber ich glaube das dieses eine der vielen Gitarrenlegenden ist.

Viel eher kann es sein das man ein Instrument gesucht hat das hawaiianische Volksmusik Interpretieren konnte und da es in dieser Musik mehr als die 12 Töne des abendländischen Tonsystem gibt und Töne auch gerne gezogen und mit Glissandos versehen wurden, konnte man das auf einer umfunktionierten Stalhseiten-Gitarre wunderbar praktizieren. Außerdem haben andere Völker, wie z.Bsp die Inder, die ja ein sehr komplexes Tonsystem besitzen, das schon länger mit bundlosen Saiteninstrumenten gemacht.

Die Hawaiigitarren waren zu Anfangs eine normale Gitarren denen man einfach eine extrem hohe Saitenlage einstellte, ihr Stahlseiten aufzog und man sie durch einen Metallstab (oder ein Messerrücken und was sonst noch….) bundlos (durch Saitenverkürzung) spielen konnte. Aus diesem Grunprinzip habe sich verschiedene Hawaii-Gitarren oder auf englisch „Lapsteels“ (Schoß/Stahl) entwickelt.

TYPEN

Die Hawaiigitarre wird natürlich nur mit Stahlseiten gespielt (mit Nylon oder Darm funktioniert es einfach nicht). Sie wird eigentlich immer in einer offenen Stimmung (open Tunig/oft Dur oder 6er) gespielt. Die gängigsten Modelle haben 6, 8 oder 10 Saiten (aber es gibt auch andere Saitenzahlen). Oft auch mit zwei oder mehr Hälsen um in verschiedenen Tonarten gleichzeitig zu spielen. Manche Spieler legen auch mehrere elektrische Lapsteels auf einem Tisch hintereinander.

Man spielt sie mit einem Stahlstab (Steelbar) oder auch einem Bottleneck aus Metal oder Glas und gezupft wird oft mit Fingerpicks. Typisch für die Hawaii-Gitarre ist der von Glissandos geprägte singende Ton. Grundsätzlich lässt sich jede Gitarre zum Slidespiel verwenden. Ein zusätzlicher Aufsatz auf der Brücke erhöht die Saitenlage so, dass kein Kontakt mehr zum Griffbrett besteht. Spezielle Hawaii-Gitarren weisen als gemeinsames Baumerkmal einen rechteckigen kräftigen Hals auf (Squareneck).

Es lassen sich vier Grundtypen unterscheiden:

1) Eine klassische akustische Hawaii-Gitarre wurde von Hermann Weissenborn entwickelt.
2) Resonatorgitarren (wie DOBRO oder NATIONEL) gibt es ebenfalls in der Squareneckvariante.
3) Elektrische vollmassive Hawaii-Gitarren produzieren nach Vorbildern von Rickenbacker,Gibson und Fender und vielen anderen Gitarren-Hersteller.
4)Eine spezielle Weiterentwicklung der Hawaii-Gitarre ist die meist 10-saitige Pedal Steel-Gitarre. Bei dieser Form der Steel-Gitarre kann durch verschiedene Kniehebel und Fußpedale die Stimmung einzelner Saiten oder des gesamten Instruments verändert werden. Diese wird meist in der Country-Musik zur Erzeugung von gleitenden Akkord- und Tonverschiebungen effektvoll eingesetzt.

Wie kam die Hawaiigitarre nach Deutschland?

Ende des 19. Jhd. entstand der Hawaii-Guitar Stiel und dieser kam er in den 20er Jahren nach Amerika (ab 1900 war Hawaii US-Territorium) und es gab einen regelrechten Lapsteel Boom. Im besonderen ist die Rickenbacker „Frying Pan“ (aufgrund der Pfannenform) zu erwähnen die den elektrischen Lapsteel Boom anfang der 30er Jahre (31/32) in Gang brachte. Mit dem berühmten „Horseshoe PU“ (zwei Hufeisenmagneten) begann das „elektrische Gitarren Zeitalter“. Alle großen US Gitarrenbauer stiegen ein und dadurch entwickelte sich auch die elektronische Geschichte unserer heutigen Elektro-Gitarre.

KLEINER TIPP! Hier habe ich schon mal drüber geschrieben:
http://museum-markneukirchen.de/forum/v ... arlie#p968


Nach dem zweiten Weltkrieg kam mit der populären Musik Amerikas auch die Hawaii-Musik nach Deutschland. Besonders in den 50er Jahren entwickelte sich auch hier ein Markt für spezielle Hawaii-Gitarren. Die Instrumentenbauer merkten das dort ein guter Markt entseht und fingen an diverse Hawaii-Gitarren zu entwickeln und zu bauen. Eigentlich haben die meißten, heute noch als Vintage-Hersteller bekannten, Firmen Modelle gebaut. Besonders Framus hatte eine große Palette an verschiedene Typen.

Herrnsdorf, Otwin, Roger, Musima, Marma, Höfner, Framus, Hoyer, sind nur ein paar Firmen die ich einfach mal nenne aber es gab viele, die Hawaiigitarren bauten. Auch im Programm großer „Verschicker“ wie zum Beispiel „Meinl&Herold“ findet man diverse Modelle in den Katalogen der 50er & 60er Jahre!

Dieser Gitarrentyp ist eigentlich viel zu Interessant als das man das mit solch einem kurzen Artikel darstellen könnte. Allen Gitarren Interessierten sei gesagt das die Hawaiigitarre viel zur Entwicklung der heutigen E-Gitarre beigetragen hat und es eine sehr Interessante Art&Weise ist die Gitarrensaiten zum Klingen zu bringen.

Die Slidegitarre des Blues ist ja auch nur eine Weiterentwicklung der Hawaiigitarre.
Die Hawaii-Gitarre führte den Blues den Jazz und natürlich auch der Country Musik zu neuen Horizonten.

Allen Flitzefingern möchte ich auch noch mal ganz klar sagen das Euer Solospiel auch von der Hawaiigitarre beinflußt wurde denn es gab erst die Notwendigkeit eine Gitarre zu Verstärken als man Solotechnik spielen wollte und diese Gitarren-Solotechnik gab es zuerst beim spielen der Hawaiimelodien welche, neben dem Akkordspiel, auch immer schon „Single Line“ Melodielinen in Ihre Spielweise integrierten. Die ersten Gitarrensolos und die dazu passende Gitarre mit Verstärkung kam ja mit Charlie Christian und „Solo Flight“ erst viel, viel später und wie lange hat es dann bis zur ersten wirklich funktionierenden und spielbaren Solidbody gebraucht!

Jetzt habt Ihr soviel gelesen da würde ich Euch doch auch gerne mal (youtube sei dank) was zeigen!

http://www.youtube.com/profile?user=rickalexander47

Nette Grüße ins schöne Vogtland,

STELOL
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NorbertE
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Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von NorbertE »

Hallo Stefan,

wie immer: ausführlich und informativ :good:

Ich nehme an, die o.gezeigte von reggae-man ist ein Zwitter, denn sie hat Gurtösen und ein Vibrato. Man kann sie also liegend als Steel spielen oder umgehängt als Normale. Hohe Saitenlagen waren ja, im Gegensatz zu heute :pardon: keine Seltenheit und eher gebräuchlich.

Ich ärgere mich auch, dass ich von der Otwin (Doppelhals, jeweils 8-saitig) nicht mal mehr ein Foto habe. Es war im Prinzip nur ein Stück volles Holz mit den Mechaniken und aufgemalten Bünden. Der einspulige TA ging über beide Saitensätze, war also ca. 12-15 cm lang!

Grüsse Norbert

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Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von STELOL »

Hallo Norbert,

diese Hawaii-Gitarren werden nur liegend gespielt! Wenn man sie auf dem Schoß hat und sitz benötigt man noch zusätzlich einen Gurt und dafür sind die Gurthalter. Die Grifbretter sind in der Regel zu massiv und auch nicht Handgerecht abgerundet. In Amerika sagt man auch "Squareneck" dazu. Auch Dobros mit "Squareneck" lassen sich nur in der Horizontalen spielen. Dobros welche man in der üblichen Gitarrenhaltung mit Bottleneck spielt heißen dann auch nicht mehr "Squareneck" oder "Lapsteel" sondern "Slide Guitar".

Man muß natürlich immer sehen das deutsche Gitarren aus den frühen Nachkriegsjahren bis in die 60er oft mit den Materialien gebaut worden sind die gerade zu Verfügung standen und es wurde auch viel experimentiert (das ist auch im ganz Besonderen ein Faktor der diese Instrument aus der Zeit so Interessant macht)

1) Entweder wollte jemand dem "Slide Sound" noch einen Vibratosound zufügen! Ich denke das der Effekt des hin und her Slidens mit dem Steelbar ein etwas andere ist als die Steelbar statisch stehen zu lassen und die Seiten unter dem Bar mittels des Vibratosystems zu bewegen! Aber wie gesagt es wurde viel experimentiert!

2) Man hatte noch nicht die richtige Saitenhaltung zur Verfügung und dieses System funktionierte trotzdem. Aber Aufgrund des angebrachten Herrnsdorf Schriftzuges parallel laufen mit dem Blech des Vibratosystems denke ich das es so produziert wurde.

Das eine Lapsteel ein Vibratosystem besitzt ist trotzdem sehr selten. Würde sie mir gehören würde ich das Teil erstmal auseinanderbauen dann sieht man ganz schnell (an Bohrlöchern/Verfärbungen auf dem Holz und Lack) ob es schon immer so drauf war oder ob dort noch ein wenig nachträglich Verändert wurde!

Eine Lapsteel spielt man übrigens immer mit einem Volume Pedal! Über dieses Pedal erzeugt man mit einem einfachen (aber kompliziert zu lernenden) Trick die lang anhaltenden Töne!

Das ganz funktioniert so:

Man stell das Pedal bein Normalspiel auf 50% ein und sobald der Ton in der Lautstärke nachlässt erhöt man gleichzeitig die Gesammtlautstärke mit dem Pedal. Dadurch erzeugt man diese extrem langen gleichlauten Ton! Dieses ist aber nur mit richtig viel Training zu erlernen und man ist ein Profi auf der Lapsteel wenn man das Pedal nicht mehr hört!

Insgesammt ist die Lapsteel Technik eine ganz eigene und als Gitarrist hat man natürlich einige Kenntnisse die einem den Einstieg erleichtern aber es schon so, als erlerne man ein vollkommen neues Instrument. Im Gegensatz dazu ist das erlernen der Bottleneck/Slide Technik für einen Gitarissten nicht so schwer!

Um mal zu zeigen wie man auch in USA experimentiert hat ein irres Bigsby Sytem mit der Möglichkeit auf einer Dobro Squareneck Einzelseiten zu benden und damit auch Harmoniewechsel durch feststellen zu erzeugen! Siehe Foto!!!

Nette Grüße,

Stefan
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DOBROG Bigsby.jpg
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Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von STELOL »

Hier noch ein Bild einer sehr ähnlichen Herrensdorf allerdings ohne Vibrato System!!
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Herrnsdorf Hawaii-Gitarre.jpg
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K.-H.Neudel
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Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von K.-H.Neudel »

Hallo !

Wie mir bekannt ist, konnten die Gitarren normal gespielt werden und
mittels ein gebogenen Metallaufsatz auf den Sattel als Hawaigitarre genutz werden.
Ein Schulkamerad hatte eine solche Gitarre.

Gruß Karl-Heinz

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Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von STELOL »

Hallo,

das ist natürlich sehr Interessant!

Die Hawaii-Gitarren die ich bis jetzt in der Hand hatten besaßen Halsformen die nicht normal zu spielen waren!

Dann hat diese Modell wohl einen ganz normalen Gitarren Hals! Aber bei 8 oder 10 Saitern funktioniert das natürlich nicht mehr!

Dieses gebogene Metallstück haben sich viele auch selbst gemacht um aus Ihrer normalen Stahlseitengitarre eine Slide-Gitarre zu machen!

Heute kann man sowas fertig kaufen:
Extension-Sattel: In 2 Minuten hat man eine Lap-Steel!
http://www.tone-toys.de/de/Extension_Nut.html

Aber da sieht man doch mal wie trickreich die früher waren.

Nette Grüße Karl-Heinz,

Stefan
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Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von STELOL »

Soooo...... !!!! Ich nochmal !!

Habe gerade noch ein paar Interesannte Sachen zu dem Thema in meinen Datenbänken und Favoriten gefunden!

Wenn Ihr noch eine Gitarre im Strat Stil habt könnt Ihr Euch hiermit relativ preiswert eine Padel Steel Bauen:
http://www.thomann.de/de/duesenberg_multibender.htm

Dann noch ein Bild von einer Lapsteel mit solch einem ähnlichen System und ein Bild des verücktesten Vibrato/Padel Systems was ich je gesehen hab!

Jetzt hat es sich aber erst mal ausgelapt, ausgepadelt!!

Aber wer weiß den welches berühmte Saiteninstrument noch aus Hawaii kommt und auf dem selben Weg in den 20er Jahren nach Amerika gekommen ist wie die Hawaii-Gitarre und dann iden Weg in die ganze Welt gefunden hat. Dieses Saiteninstrument wird traditionell aus KOA Holz gebaut aber heutzutage gibt es die aus allen Hölzern und auch Kunstoffen!

Nette Grüße,

Stefan
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Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von NorbertE »

Hallo Stefan,

reggae-man müsste nun sagen, was die Gitarre für einen Hals hat, denn ich denke so, wie Karl-Heinz: Man kann sie als "Normale" spielen. Die Otwin, die ich hatte, war im Gegensatz dazu ein normales "Brett", hatte also keinen eigentlichen Hals.

Auf der Bühne benutze ich (manchmal und dafür eigentlich viel zu schade) eine normale, in open D gestimmte Gitarre mit einem 12er Satz Saiten für 2 Stücke mit Glasbottle. Ohne Sattelerhöhung!
Es ist eine Kompromisslösung: Man kann noch greifen und es geht das sliden zumindest in den oberen Lagen ganz gut. Chris Rea oder Nazareth tun das auch.

Augenblicklich habe ich eine alte Jolana Tornado in der Mache, die dafür u.a. einen hohen Sattel bekommt, um meine "gute" Morpheus ( http://www.zerberus-guitars.de ) davon zu entlasten.

Bei the weh: Ich hätte nie gedacht, dass das leichte Korina, aus dem die Morpheus besteht, so ein Sustain hervorbringen kann. Ich war immer der Mahagoniefan.

Grüsse Norbert

STELOL
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Re: eigenartige Herrnsdorf- Gitarre

Beitrag von STELOL »

.....wow!!!

Sehr schöne Gitarren!

Besonders die stark gewölbte Decke die ausgesuchten Hölzer die tollen Inlays und die Saitenführung geben ihr einen sehr edlen Touch!

Mir gefällt die Morpheus auch besser als die Hydra!

Gruß,

Stefan
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