Alte 12-saitige Gitarre - Vogtland?

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Gunnar
Beiträge: 2
Registriert: So 14. Okt 2012, 21:00

Alte 12-saitige Gitarre - Vogtland?

Beitrag von Gunnar »

Hallo,

ich habe vor kurzem eine alte und ungewöhnliche zwölfsaitige Gitarre erworben, von der ich annehme, dass sie aus dem Vogtland stammt. Leider gibt es keinen Zettel oder erkennbare Signaturen - daher die Frage an die Experten, ob jemand einen Hersteller und ein ungefähres Baujahr zuordnen kann. Die Gitarre lehnt sich an die "Wiener Schule" an, d.h. sie hat einen längs- und quergewölbten Boden. Der Hals ist gesperrt (sieben Lagen), Fensterkopfplatte mit Mechaniken, die mich an ähnliche Typen auf vogtländischen Instrumenten erinnern. Die Decke besitzt fünf Querleisten, eine oberhalb des Schalllochs, vier darunter (zwei liegen etwa an den Kanten des Stegs, dazwischen ist ein Stegfutter. Das Instrument ist aus massivem Holz gebaut, wobei der Boden einteilig (!) ist. Die Riegelung des Ahornholzes von Boden und Zargen ist übrigens imitiert. Insgesamt ist es ein recht großes Instrument (ca. 40 cm breit), welches relativ flach gebaut ist (ca. 9 cm).

Unter http://www.schlaggitarre.de findet sich im Artikel über Erich Todt ein Foto, welches ähnliche Kopfplatten bei 12-Saitern zeigt. Könnte es eine Gitarre von Herrn Todt sein?

P.S. Die Saiten sind mittlerweile entfernt, um das Instrument bis zur Reparatur zu entlasten.
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Gunnar
Beiträge: 2
Registriert: So 14. Okt 2012, 21:00

Re: Alte 12-saitige Gitarre - Vogtland?

Beitrag von Gunnar »

In der Hoffnung, doch einen Hersteller ermitteln zu können, möchte ich noch ein paar Bilder nachreichen. Insbesondere der Sattel (auf das Griffbrett geleimter Kunststoff - habe ich bislang nur bei zwei Otwin-Instrumenten gesehen) und die Stegform sollten vielleicht helfen?

Gunnar
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Rainer
Beiträge: 1
Registriert: Do 15. Aug 2013, 12:02

Re: Alte 12-saitige Gitarre - Vogtland?

Beitrag von Rainer »

hallo,
einige merkmale würden zu W. Hüttl (im Fränkischen) als Hersteller passen: das Binding (was natürlich auch anderen Herstellern zur Verfügung gestanden hat) , 18 Bünde und dann noch ein Stück Griffbrett ohne (später waren es 17), Kopfplattenform, großflächige Decke, der spezielle Sattel.
Hierzu: http://www.euroguitars.co.uk/viewtopic. ... =10#p38616 (bitte auch den internen Link beachten)
ein instrument mit ähnlich ausgeprägter Taille, aber jüngeren Datums kam kürzlich in den USA zum Verkauf:

was mir bisher bei diesen Instrumenten noch nicht begegnet ist: der gesperrte Hals (oder es handelt sich um einen wenige millimeterbreiten mehrlagigen streifen in der Mitte, die "Wiener" Form.
Sowieso erstunlich: wie so ein Steg unter diesem Zug so lang auf der Decke bleiben kann.
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