A. Schaufuß, Ammon Meinel (Wohlhausen) und H. Todt

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jazzgitarre
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A. Schaufuß, Ammon Meinel (Wohlhausen) und H. Todt

Beitrag von jazzgitarre »

Ich beschäftige mich seit ca. 15 Jahren mit dem Jazzgitarrenbau im Vogtland. In diesem Zeitraum habe ich eine kleine Sammlung dieser Instrumente aus Markneukirchen und Umgebung zusammengestellt. Meine Instrumente hatte ich in den letzten Jahren verschiedenen Museen in Deutschland und im angrenzenden Ausland zur Verfügung gestellt.
Schon seit längerer Zeit trage ich mich mit dem Gedanken hier einiges zu den Instrumenten und den Gitarrenbauern aufzuschreiben. Unter anderem auf diesem Wege suche ich daher nach Informationen zu u.a. obigen Gitarrenbauern. Für Hinweise über Lebensläufe, jegliches Bildmaterial, persönliche Erfahrungen aus Bekanntschaften mit den oben genannten Herren und natürlich auch Angebote zum Kauf von Instrumenten dieser Gitarrenbauer würde ich mich außerordentlich freuen.

Johannes Meinel
Museumsmitarbeiter
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Beitrag von Johannes Meinel »

Hallo jazzgitarre,

über Ammon Meinel und H. Todt konnte ich leider nichts finden. Alfred Gustav Schaufuß wurde am 26.10.1904 in Jugelsdorf (bei Adorf) geboren. Sein Geburtsort liegt ca. 5 Km von Markneukirchen entfernt. Er war gelernter Zupfinstrumentenmacher und ging bei Walter Kürschner (ebenfalls Jugelsburg) in die Lehre. Seit 1924 arbeitete er selbständig. Als Brandmarke verwendete Schaufuß: "Aschado". Sein Sterbedatum ist mir leider nicht bekannt.

MfG

Hannes

jazzgitarre
Beiträge: 6
Registriert: Di 29. Mai 2007, 15:31

Beitrag von jazzgitarre »

Sehr geehrter Johannes Meinel,

vielen Dank für die Reaktion auf meine Anfrage.
Vielleicht gibt es zu einem späteren Zeitpunkt noch den Einen oder Anderen der mir zu Ammon Meinel oder Herbert Todt noch etwas berichten kann.

Einen lieben Gruß nach Markneukirchen

Rainer Kordus (Jazzgitarre)

Udo Kretzschmann
Geigenbaumeister
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Beitrag von Udo Kretzschmann »

Sehr geehrter Herr Kordus,

ich habe ein wenig nachgefragt in Markneukirchen und kann Ihnen wenigstens zu Ammon Meinel ein paar wenige Dinge sagen.

Ammon Meinel lebte vom 1903 bis 1980 in Wohlhausen. Er wurde mir mehrfach als hervorragender Lauten- und Gitarrenbauer benannt, wörtlich sprach man von "wunderschöne Instrumente" und "Künstlerinstrumente".

Ammon Meinel war von 1948 bis zu seinem Tode Mitglied der Migma- Genossenschaft, belieferte aber auch andere Händler, so wurde mir Heinrich Moritz Schuster "HeMoSch" (siehe in diesem Forum) genannt.

Das ist nicht all zu viel, was ich Ihnen mitteilen kann, doch vielleicht ein Anfang für weitere Nachforschungen Ihrerseits.

Zu H.Todt konnte ich bisher noch nichts finden, ich versuche aber auch da noch, dran zu bleiben.

Mit freundlichen Grüßen

Udo Kretzschmann

Gabi
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Beitrag von Gabi »

Es gab mal eine MUSIK-INSTRUMENTEN-FABRIK Hermann Todt in Markneukirchen.....
Auf jeden Fall gabs die noch zur 1800/1900-Jahrhundert-Wende.
Beim googlen bin ich auf den Verkauf eines Katalogs dieser Firma gestoßen
(Inhalt: BIlder von Violinen, Cellis, Bässe, Lauten, Mandolinen, Gitarren);

und zwar hier

Johannes Meinel
Museumsmitarbeiter
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Beitrag von Johannes Meinel »

Hallo Rainer (jazzgitarre),

Gabi vermutet, dass sich hinter H. Todt- Hermann Todt verbirgt. Könnte durchaus sein. Also nachfolgend einiges zu Heinrich Hermann Todt:
geb.: 29.12.1862 Markneukirchen
gest.: 5.10.1929 Markneukirchen
Beruf: gelernter Bogenmacher (in Erlbach) und Geigenmacher (Lehre als Geigenmacher bei Friedrich Wilhelm Schaller in Markneukirchen). Gearbeitet bei: Carl Richard Ficker (Markneukirchen) und im Ausland (u.a. Budapest). Selbständig zwischen 1881/84. Das genaue Jahr ist nicht bekannt. Gründung seiner Handelsfirma 1890 unter "Hermann Todt". Sie wurde eine der bedeutendsten im Vogtland. Saiteninstrumente wurden in eigenen Werkstätten gefertigt, aber man kaufte auch von selbständigen Handwerkern. Signiert wurde mit verschiedenen gedruckten Zetteln, sowie mit zwei Brandzeichen: HERM. TODT oder H. TODT. Wie lange die Firma bestand hatte ist mir leider nicht bekannt.
Die Angaben stammen aus dem Buch "Vogtländischer Geigenbau" ab 1850 von Dr. Bernhard Zoebisch. Aber ob dies der richtige H. Todt ist ? :oops:
Vielleicht gibt es noch einen anderen Hersteller mit gleichem Namen. Warten wirs ab.

Viele Grüße

Hannes

NorbertE
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Beitrag von NorbertE »

...Friedrich Wilhelm Schaller in Markneukirchen...

sag mal, Johannes, ist das der Urgrossvater von dem Schaller, von dem die Schaller-Tonabnehmer stammen? Von der Firma "Schaller" dann im Westen?
Der die KV50 und KV80 gebaut hat?

Der geschichtsintressierte Norbert

Gabi
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Beitrag von Gabi »

Vielen Dank, NorbertE....für die Erinnerung. :wink:
Beim lesen deines Beitrags fiel mir ein, daß ich doch auch noch eine Frage zu einem Herr Schaller habe. Wird aber wohl ein anderer Schaller sein als deiner...

und noch mal eben zurück zur Ursprungsfrage:
Gabi vermutet, dass sich hinter H. Todt- Hermann Todt verbirgt
es gibt noch einen Gitarrenbauer mit dem Namen Todt...vielleicht weiß der ja noch etwas über H. Todt


Ronald Todt
Böhmische Str. 7
D-08258 Sträßel
phone +49 (0) 37422/3611

Ammon Meinel war von 1948 bis zu seinem Tode Mitglied der Migma- Genossenschaft
bei Migma ist das Problem daß es, lt. Migma, leider keine Aufzeichnungen gibt, wer wann und welches Modell im Laufe der Jahre bis etwa 1990 gearbeitet hat....

Viele Grüße,
:) Gabi

Johannes Meinel
Museumsmitarbeiter
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Beitrag von Johannes Meinel »

Hallo Norbert,

ich glaube nicht dass Friedrich Wilhelm Schaller der Urgroßvater der Firma "Schaller" ist. Es gibt ja eine ganze Reihe von Schaller's hier im Vogtland und auch im böhmischen Raum. Nach meiner Meinung wurden die "Verstärker-Schaller" nach dem II. Weltkrieg aus dem Sudetenland vertrieben, wie so viele Instrumentenmacher damals (natürlich nicht nur Instrumentenmacher!). Vielleicht kennt ein anderer die Firmengeschichte von "Schaller".

Viele Grüße

Hannes

Sollte Gabi dies lesen; zu Alfred Schaller habe ich nichts gefunden. Nur seine Anschrift von 1932: Wernitzgrün, 34E, Instrumentenbauer :cry:

Gabi
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Beitrag von Gabi »

Sollte Gabi dies lesen; zu Alfred Schaller habe ich nichts gefunden. Nur seine Anschrift von 1932: Wernitzgrün, 34E, Instrumentenbauer

Ja, Gabi hat dies gelesen :(
Aber trotzdem Danke :)

K.-H.Neudel
Beiträge: 31
Registriert: So 17. Jun 2007, 16:42

Beitrag von K.-H.Neudel »

Betreff H.Todt

Herbert Todt wohnte in Adorf. Seine Brüder waren Erich Todt (Siebenbrunn)
und Siegfried Todt in Strässel.(Sohn Ronald)
Alle waren Gitarrenbauer.
H.Todt baute vorwiegend Schlag und Elektrogitarren und lieferte an
die Migma.

Gruß K.-Heinz

Renate Wunderlich
Museumsmitarbeiter
Beiträge: 10
Registriert: Di 03. Jul 2007, 12:17

Re: A. Schaufuß, Ammon Meinel (Wohlhausen) und H. Todt

Beitrag von Renate Wunderlich »

Betreff: Alfred Schaufuß

Alfred Schaufuß hat über das Rentenalter hinaus im VEB MUSIMA, Markneukirchenin in der Abteilung Technik (Entwicklung und Standardisierung) gearbeitet. Sein Hauptarbeitsgebiet waren die Zupfinstrumente.
Für neue Firmen-Kataloge erarbeitete er die technische Beschreibung der Zupfinstrumente, legte Parameter für Standardisierung und Qualitätsmerkmale fest und prüfte Messemuster,ob sie den Ansprüchen einer Ausstellung entsprachen.

Renate Wunderlich

hapeverse
Beiträge: 2
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Re: A. Schaufuß, Ammon Meinel (Wohlhausen) und H. Todt

Beitrag von hapeverse »

Hallo,
zur Information einen Link zu einem japanischen Gitarrensammler und hier direkt zu Herbert Todt.
Ich besaß mal eine von ihm 1956 gebaute Sonata, ein wunderschönes Instrument.
Grüße
H.P. Verse
http://jazzgitarren.k-server.org/othersddr.html

Altermusiker
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Re: A. Schaufuß, Ammon Meinel (Wohlhausen) und H. Todt

Beitrag von Altermusiker »

Guten Tag,

da ich immer versuche die Herkunft meiner ersten Gitarre zu suchen kann ich zu Ihrer Diskussion vielleicht etwas beitragen.
Ich besitze eine Konzertgitarre aus Markkneukirchen der Fa. Schaller von 1972. Also schon fast 40 Jahre alt.
Falls Sie oder jemand anderes Interesse an diesem Instrument haben , werde ich es gerne abgeben.

gruß

Altermusiker

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