Oboe, Th. Poppe, Dresden

Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller

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esther
Beiträge: 2
Registriert: Do 15. Jan 2009, 14:31

Oboe, Th. Poppe, Dresden

Beitrag von esther »

Hallo,

ich habe von meinem Opa eine Oboe geerbt. Sie trägt die Aufschrift: "TH. Poppe Dresden" und eine Nummer "281". Insgesamt ist sie ca 60 cm lang.

Da ich von Musikinstrumenten bisher gar keine Ahnung habe würde mich interessieren, ob jemand etwas über das gute Stück sagen kann.

Lieben Dank im Voraus. :wink:

Grüße
Esther

s.florian
Beiträge: 96
Registriert: Mi 03. Sep 2008, 12:47

Re: Oboe, Th. Poppe, Dresden

Beitrag von s.florian »

Hallo Esther

Die einzige Information, die ich ihnen über den Instrumentenbauer Theodor Poppe aus Dresden geben kann, ist die, dass er im Weltadressbuch von Paul de Wit aus dem Jahr 1912 als Holzblasinstrumentenmacher verzeichnet ist und seine Werkstatt in jenem Jahr in der Wolfsgasse 5 H in Dresden hatte.

esther
Beiträge: 2
Registriert: Do 15. Jan 2009, 14:31

Re: Oboe, Th. Poppe, Dresden

Beitrag von esther »

Hallo s.florian,

besten Dank für die Antwort!

Liebe Grüße
Esther

Dr. Enrico Weller
Mitglied des Museumsvereins
Beiträge: 515
Registriert: Do 26. Jan 2006, 20:44
Wohnort: Markneukirchen

Re: Oboe, Th. Poppe, Dresden

Beitrag von Dr. Enrico Weller »

Liebe Ester,

auch im New Langwill Index, dem Lexikon der Blasinstrumentenbauer, ist zu Theodor Poppe nicht viel zu finden. Die Zeit seines Wirkens ist dort für ca. 1880-1930 angegeben, 1929 soll er die Firma des bereits 1913 verstorbenen Heinrich Pinder übernommen haben, offenbar von dessen Witwe.
Im Hand- und Adressbuch der deutschen Musikinstrumenten-Wirtschaft ist die Firma Poppe noch 1940 in der Kaulbachstr. 29 verzeichnet. Demnach ist die Werkstatt mehrfach umgezogen, denn im Weltadressbuch von 1925/26 steht sie in der Johannesstr. 17, vor 1900 ist die Firma allerdings in den mir vorliegenden Branchenadressbüchern nicht verzeichnet.

Viele Grüße
E. Weller

Schippmann
Beiträge: 1
Registriert: So 22. Nov 2009, 23:26

Re: Oboe, Th. Poppe, Dresden

Beitrag von Schippmann »

Die Fa. Poppe ist in den Bombennächten des13. Februar 1945 in Dresden untergegangen. Diese Information verdanke ich meinem alten Lehrer Carlo Reißig, der bis 1953 in Dresden als Oboist wirkte, danach ging er nach Rostock. Herr Peter Fischer, Solooboist des Gewandhauses zu Leipzig, hat bis in die 70er Jahre noch auf solch einem Instrument geblasen. Diese Instrumente hatten einen ausgezeichneten Ruf dank ihres sehr schönen Tones. Leider sind sie in der Intonation nicht mit den modernen Instrumenten vergleichbar, also heute nicht mehr in den Orchestern zu spielen. Es müssen auch andere, von heutigen Maßen sich unterscheidende Rohre gebaut werden. Gern würde ich ein solches Instrument erwerben, da ich im Besitz eines Englisch Horns derselben Firma bin.

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