Sax Metall Mundstück aus Markneukirchen?

Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller

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intune
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Sax Metall Mundstück aus Markneukirchen?

Beitrag von intune »

ich muss es zugeben mein herz bubbert.

vor mir liegt ein mundstuck aus metall. bahnöffnung 3 mit!! (wenn auch total verrottetem) roten bissgummi.
auf der pberseite in schreibschrift der name pagema jedenfalls lese ich das so. sicher sind die buchstaben
gema.
eine gedachte variante könnte statt pagema sein = sagema.

ich denke mal , dass das ma für markneukirchen steht und das davor???

für eine erhellende antwort würde ich bereitswilligst zwei weizenbiere trinken :wink2: - wer hilft??


das mundstück kam mit einem adler-sax der frühen fertigung, mit nur tief h.

Dr. Enrico Weller
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Re: Sax Metall Mundstück aus Markneukirchen?

Beitrag von Dr. Enrico Weller »

Hallo Ralph,
du kannst schon mal das Bier kaltstellen!

pagema ist Paul-Gemeinhardt-Markneukirchen, zu dem ich leider nicht viel weiß. Er war Holzblasinstrumentenmacher in der Klingenthaler Str. 6 und stellte hauptsächlich Mundstücke her. Er z. B. im Adressbuch von 1937 und in einer Innungsliste von 1938/39 (dort mit dem Zusatz „Mundst.“) verzeichnet. Er war Jahrgang 1893 – und dann hört es aber schon auf. Weitere Daten konnte ich bisher nicht ermitteln. Eine direkte Verwandtschaft zu den Flötenbauern Gemeinhardt, die ja dann in den USA zu Ansehen kamen, ist nicht nachweisbar. Eine ursprünglich Graslitzer Abstammung, wie bei den anderen Gemeinhardts, lässt sich nur vermuten.
Umso schöner, dass Paul Gemeinhardt nun mit dem für meine Heimatstadt so typischen MA-Akronym wieder in die Geschichte tritt.

Und da wäre schon wieder eine brisante Frage: Wer ist der Erfinder bzw. erste Nutzer des später so beliebten MA-Akronyms. Weitere schöne Initialwörter gibt es hier im Forum in der Rubrik „Abkürzungen von Firmennamen“ (http://museum-markneukirchen.de/forum/v ... 664d5035a3)

Auch wenn ich kein Weißbier mag – es grüßt dich herzlich mit einem vogtländischen Prost
Enrico

intune
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Re: Sax Metall Mundstück aus Markneukirchen?

Beitrag von intune »

Hallo Enrico,

justamente kann ich nur mit einem dicken Dankeschön antworten, für diese schnelle Beantwortung.Ich folge meinem Gefühl wenn ich sage, dass es ein Fundstück vor 1940 und noch etwas mehr dahinter stecken wird.

Das Sax-Mundstück ist bemerkenswert und ich werde Dir Bilder senden vom Fundzustand für Deine Unterlagen.
Um es spielfähig zu machen muss ich Hand anlegen schon aus hygienischer Sicht - im Aufbau entspricht es voll und ganz den großen (größten?) amerikaniischen Vorbildern.

Genau da möchte ich einhaken, mit meiner Aussage, dass in/um MNK das Metallmundstück (dieser Gattung) entwickelt wurde und erst DANN MIT den Saxophonen den Weg nach Amerika gefunden hat.

Nicht zuletzt sind die bekannten Namen - deutschen Ursprungs - !

Ich freuen mich auf weitere Entdeckungen.

Nochmals vielen Dank

Ralph

N.S. unter Deinem Link hatte cih diese Abkürzung NICHT gefunden, war ich zu flink - falls nicht sollte es eine Aufnahme finden.

Dr. Enrico Weller
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Re: Sax Metall Mundstück aus Markneukirchen?

Beitrag von Dr. Enrico Weller »

Dank Heidrun kam PAGEMA da schon hin, ohne deine Anfrage wäre das nicht erfolgt, zumindest nicht so schnell.
Ich habe auch schon weiter recherchiert: Paul Gemeinhardt war noch um 1950 aktiv. Er dürfte der einzige Mundstückmacher für Holzblasinstrumente in Markneukirchen gewesen sein. Die meisten bzw. anderen spezialisierten Mundstückmacher saßen in Erlbach, haben aber meist nur die rohen Mundstücke gemacht, auf die die Stimmer der Firmen dann ihre Bahnen abgezogen haben. Paul Gemeinhardt machte aber fertige Mundstücke, so dass dann dort auch sein schönes Akronym berechtigt war.

Viele Grüße
Enrico

gerard
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Re: Sax Metall Mundstück aus Markneukirchen?

Beitrag von gerard »

Hallo

Da möchte Ich jetzt auch mal etwas fragen. Ich spiele auf einem Werma Mundstück (Trompete).
Gibt es dazu vielleich einiges zu sagen? Muss ja wohl auch aus Markneukirchen stammen?

Gruessen
Gerard

Dr. Enrico Weller
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Re: Sax Metall Mundstück aus Markneukirchen?

Beitrag von Dr. Enrico Weller »

Hallo Gerard,

das Kürzel steht für Werner Christoph Schmidt, die Firma ist ja heute noch im Mundstückbau aktiv.

Viele Grüße
E. Weller

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