Hallo liebes Museumsteam!
Mir ist eine Johannes Adler Sopran Blockflöte zugelaufen.
Nun würde ich gerne viel viel mehr über sie erfahren.
Sie wurde bislang noch von niemandem erkannt
Also ich weià nur: es ist eine Johannes Adler mit dem Reichsursprungszeichen
sie wird in deutscher Griffweise gespielt
sie kommt von einem Dachboden im Rheinland
Tja - also wirklich nicht viel
Wissen möchte ich natürlich so viel wie möglich!
Wann wurde sie gebaut?
Welche Hölzer wurden verwendet?
Aus welchem Material sind die Zapfenschoner?
Wer hat sie gebaut?
Gab es vielleicht einen bestimmten AnlaÃ?
Es scheint kein GroÃserie-Modell zu sein!!!!!!!!!!
Könnte das liebe Museumsteam vielleicht mal in den alten Unterlagen stöbern???
Hier nun ein paar Fotos:
http://www.blockfloete-online.de/load.p ... ory&id=646
Ich hoffe, der Link funktioniert
Für ganz viele Antworten wäre ich sehr dankbar!
LG wickedwitch403
HILFE! Johannes Adler Sopran Wer kennt ihn??? Gabi weià nix!
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Re: HILFE! Johannes Adler Sopran Wer kennt ihn??? Gabi weià nix!
Sorry - der Link funktioniert nicht
Hier die Fotos
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Re: HILFE! Johannes Adler Sopran Wer kennt ihn??? Gabi weià nix!
Liebe Blockflötenfreundin,
leider kann ich zu Ihrer Frage kaum etwas sagen. Denn wir besitzen weder im Museum (noch ich privat) Unterlagen, nach denen eine präzise Datierung Ihres Instrumentes möglich wäre.
Die grundlegenden Informationen zum Hersteller bzw. Händler Joh. Adler werden Sie ja kennen. Dank Gabis Initiative steht ja (auch mit Hilfe unseres Forums) nun vieles gut geordnet im Netz.
Alles weitere ist dann oft Detailarbeit, eine Vor-Ort-Recherche bzw. eine Kontaktaufnahme mit Nachfahren einstiger Firmen ist dafür unerlässlich. Da der Buchschfunk in Markneukirchen gut funktioniert, weià ich, dass Sie da schon selbst aktiv geworden sind.
So kann ich hier nur noch ein kleines Detail beisteuern. Das sog. Reichs-Ursprungszeichen hat sich in verschiedenen Werkstätten als Schlag- oder Brandstempel erhalten. Verwendung fand es im Dritten Reich, über die Hintergründe gibt es aber nur wenige mündliche Informationen. In den Katalogen einiger Hersteller ist es auch abgebildet. Es sollte alle derart gekennzeichneten Instrumente als ârein deutsche Erzeugnisseâ ausweisen. Offenbar wurde davon aber nicht systematisch und konsequent Gebrauch gemacht, denn ich habe das Zeichen noch nicht auf sehr vielen Instrumenten gesehen. Ich glaube auch nicht, dass seine Verwendung bereits 1933 begann. 1934 scheint mit glaubhafter, zumal da die Reorganisation des Innungswesens erfolgte, die vielleicht auch über das gemeinsame Zeichen deutlich werden sollte.
Wie dem auch sei, Ihr Instrument ist damit auf jeden Fall in die Zeit des Dritten Reiches und somit in die Anfangsjahre der Firma Joh. Adler einzuordnen.
Viele GrüÃe
E. Weller
leider kann ich zu Ihrer Frage kaum etwas sagen. Denn wir besitzen weder im Museum (noch ich privat) Unterlagen, nach denen eine präzise Datierung Ihres Instrumentes möglich wäre.
Die grundlegenden Informationen zum Hersteller bzw. Händler Joh. Adler werden Sie ja kennen. Dank Gabis Initiative steht ja (auch mit Hilfe unseres Forums) nun vieles gut geordnet im Netz.
Alles weitere ist dann oft Detailarbeit, eine Vor-Ort-Recherche bzw. eine Kontaktaufnahme mit Nachfahren einstiger Firmen ist dafür unerlässlich. Da der Buchschfunk in Markneukirchen gut funktioniert, weià ich, dass Sie da schon selbst aktiv geworden sind.
So kann ich hier nur noch ein kleines Detail beisteuern. Das sog. Reichs-Ursprungszeichen hat sich in verschiedenen Werkstätten als Schlag- oder Brandstempel erhalten. Verwendung fand es im Dritten Reich, über die Hintergründe gibt es aber nur wenige mündliche Informationen. In den Katalogen einiger Hersteller ist es auch abgebildet. Es sollte alle derart gekennzeichneten Instrumente als ârein deutsche Erzeugnisseâ ausweisen. Offenbar wurde davon aber nicht systematisch und konsequent Gebrauch gemacht, denn ich habe das Zeichen noch nicht auf sehr vielen Instrumenten gesehen. Ich glaube auch nicht, dass seine Verwendung bereits 1933 begann. 1934 scheint mit glaubhafter, zumal da die Reorganisation des Innungswesens erfolgte, die vielleicht auch über das gemeinsame Zeichen deutlich werden sollte.
Wie dem auch sei, Ihr Instrument ist damit auf jeden Fall in die Zeit des Dritten Reiches und somit in die Anfangsjahre der Firma Joh. Adler einzuordnen.
Viele GrüÃe
E. Weller
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Re: HILFE! Johannes Adler Sopran Wer kennt ihn??? Gabi weià nix!
Vielen lieben Dank H. Dr. Weller!
Das mit dem Reichsursprungszeichen scheint echt so eine Sache für sich zu sein. Es findet sich auf verschiedenen Instrumenten von verschiedensten Erbauern, aber eben nicht immer. Denke man könnte meinen, daà es hauptsächlich auf die repräsentativen Instrumente kam, um evtl. keine Repressalien erleiden zu müssen. Die genaue Verfahrensweise wird uns wahrscheinlich verschlossen bleiben, denn Zeitzeugen gibt es immer weniger...
Zu meinem Flötlein direkt; Herr Gottfried Meinert konnte sich auch nicht erinnern, eine Flöte dieser Form schon einmal gesehen zu haben... Können Sie sie anhand des Aufbaus vielleicht einem Voghtländer Flötenbauer zuordnen?
Ganz lieben Gruà aus dem fernen Nordhorn...
Kirsten
Das mit dem Reichsursprungszeichen scheint echt so eine Sache für sich zu sein. Es findet sich auf verschiedenen Instrumenten von verschiedensten Erbauern, aber eben nicht immer. Denke man könnte meinen, daà es hauptsächlich auf die repräsentativen Instrumente kam, um evtl. keine Repressalien erleiden zu müssen. Die genaue Verfahrensweise wird uns wahrscheinlich verschlossen bleiben, denn Zeitzeugen gibt es immer weniger...
Zu meinem Flötlein direkt; Herr Gottfried Meinert konnte sich auch nicht erinnern, eine Flöte dieser Form schon einmal gesehen zu haben... Können Sie sie anhand des Aufbaus vielleicht einem Voghtländer Flötenbauer zuordnen?
Ganz lieben Gruà aus dem fernen Nordhorn...
Kirsten
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Re: HILFE! Johannes Adler Sopran Wer kennt ihn??? Gabi weià nix!
Hallo!
Mittlerweile konnte ich das Geheimnis mit Hilfe von Prof. Peter Thalheimer lösen.
Es handelt sich um die selten bestellte Flöte "Tritta". Sie wurde von 1934 bis Kriegsbeginn gebaut.
Sie besteht aus Rosenholz mit Ahorn und die Zapfenschoner sind aus Cocobola.
Danke für Ihre Mühen Herr Professor!
LG Kirsten
Mittlerweile konnte ich das Geheimnis mit Hilfe von Prof. Peter Thalheimer lösen.
Es handelt sich um die selten bestellte Flöte "Tritta". Sie wurde von 1934 bis Kriegsbeginn gebaut.
Sie besteht aus Rosenholz mit Ahorn und die Zapfenschoner sind aus Cocobola.
Danke für Ihre Mühen Herr Professor!
LG Kirsten