*GLAS(?)* Geige

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Wasén
Beiträge: 21
Registriert: Fr 07. Dez 2007, 9:43

*GLAS(?)* Geige

Beitrag von Wasén »

Hallo

Mein Deutsch ist schlimm aber Ich hoffe das jemand es verstehen kann.
Ich habe eine alte Geige, Ich glaube in Deutschland gebaut.
Es ist alt oder eine sehr gute Verfalschung. Ton ist wunderbar und schön,(die beste Geige von meine zwölf) Als Ich auch Geigenbauer bin, habe Ich viele Geigen gesehen und repariert aber diese Geige ist ein Mysterium. Es gibt nur eine (brand?)Marke am Boden. Durch die F-löchern kan man folgendes lesen:
*GLAS5* oder möglicherweise *OLAS5* mit grosse Buchstäben.
Snecke und Hals Teilen gebrochen under wieder repariert. Ein Loch des Wirbelns ist auch ausgetauscht.
Kennt jemand eine soche Geige oder ein Geigenbauer mit OLAS oder GLAS als Signatur?
Dateianhänge
Stempel OLAS?
Stempel OLAS?
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Gabi
Beiträge: 416
Registriert: Mi 04. Apr 2007, 16:17
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Re: *GLAS(?)* Geige

Beitrag von Gabi »

Hallo

Man kann dich sogar sehr gut verstehen!

Ich habe sogar hier im Forum etwas über "Glass" gefunden.
Johannes Meinel schrieb aus dem Inhalt des Buches "Vogtländischer Geigenbau bis 1850:

Als Geigenmacher gab es zum einen
C.F. Glass: 1.5.1770-6.11.1839 in Untersachsenberg
C.F. Glass: 4.5.1781-7.11.1850
C.F. Glass: 8.10.1810-14.9.1842 in Untersachsenberg/Klingenthal und
C.F. Glass: 12.1.1814-9.11.1859 in Klingenthal.
....
Viel mehr, außer Angaben zur Heirat und dem Vater , ist in diesem Buch auch nicht aufgeführt. Von Nachkommen im Geigenbau ist mir leider auch nichts bekannt. Auf jedenfall existiert keine direkte Linie der Familie Glass mehr, die in diesem Handwerk tätig ist....


und an einer anderen Stelle:

es gibt zwei Friedrich August Glaß(ss), Vater und Sohn. Der Vater wurde vermutlich am 10.4.1774 geboren und starb am 1.7.1833 in Untersachsenberg (heute ein Ortsteil von Klingenthal). Sein Vater war der Geigenmacher Johann Christoph Glaß (1747-1827). In der Fachliteratur war bisher nur ein Friedrich August Glaß bekannt. Dr. Bernhard Zoebisch, konnte in seinem Buch ,,Vogtländischer Geigenbau" bis 1850 Vater und Sohn nachweisen. Sein unehelicher Sohn wurde am 20.3.1796 in Untersachsenberg geboren und starb am 7.5.1857. Glaß hatte ein eigenes Violinmodell, das in den Jahren nach seinem Tode immer wieder nachgeahmt wurde. Er gehört zu den Meistern, die im 19.Jh. den Ruhm der vogtl. Geigenbauer erneuerten. Mehr über Glaß (Vater und Sohn) steht im oben genannten Fachbuch.


Viele Grüße,
Gabi
Manchmal, wenn ich Ruhe brauche, setze ich mich in meine Bonboniere und ein Gummibärchen hält mir die Hand.

http://www.blockfloeten-museum.de

Wasén
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Re: *GLAS(?)* Geige

Beitrag von Wasén »

Ich denke jetz über eine andere Möglichkeit. Am Kinnhalter steht SASS GEBR Muster SCHW
Der Text am Boden der Geige könte man viellich lesen als *GLASUI* Also GLA und SUI, wie in Schweiz am Französich? Köntte es aus der Schweiz sein??

Udo Kretzschmann
Geigenbaumeister
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Re: *GLAS(?)* Geige

Beitrag von Udo Kretzschmann »

Bäste kollega Wasén,

also das Deutsch ist phantastisch, wirklich bestens zu verstehen!

Für mich heißt dieser Brandstempel eindeutig GLAS, ein solcher ist in der Literatur auch bekannt, leider ohne den Erbauer zu nennen. Gabi hat freundlicherweise schon einiges aus dem Forum zu den Klingenthaler Glaß zusammengetragen. Ein Glaß käme durchaus in Frage, mit der Schreibweise hat man es damals nicht so genau genommen. Aber bei Zoebisch kann ich keinen finden, der DIESEN Brandstempel verwendet hätte.

Der Aufdruck am Kinnhalter ist aus meiner Sicht keinerlei Indiz, Kinnhalter werden, wie Du als Geigenmacher ja sicher weißt, immer wieder einmal gewechselt. Gebrüder Sass sind mir persönlich auch nicht als Geigenmacher oder Instrumentenhändler bekannt, was aber noch nichts besagt. Ich weiß nur von den Gebrüdern Franz und Erich Sass, die in den 20er Jahren als Gentleman- Ganoven bekannt waren.

Viel hilfreicher wären wahrscheinlich ein paar Bilder der Geige. Unter Umständen könnte schon der Umriß ein deutliches Indiz für Klingenthal sein. Vielleicht kannst Du Bilder aufnehmen und ins Forum stellen? Am besten wäre es natürlich - wie immer - die Geige selbst in Händen zu halten...

Wie sieht es eigentlich mit dem Oberklotz (Överkloss) aus, ist der separat aus Fichte oder enden die Zargen (Sarg) direkt in einen nach innen verlängerten Halsfuß?

Mit freundlichen Grüßen

Udo Kretzschmann
fiolbyggare

Wasén
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Re: *GLAS(?)* Geige

Beitrag von Wasén »

Hier ist noch zwei Bildern vom meine "Glasgeige".I werde auch ein Bild vom die Schnecke senden.
Der Oberklotz ist separat.
Dateianhänge
Rückseite GLAS
Rückseite GLAS
Schnecke Glas
Schnecke Glas
Vorne
Vorne

Johannes Meinel
Museumsmitarbeiter
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Wohnort: Erlbach

Re: *GLAS(?)* Geige

Beitrag von Johannes Meinel »

Hallo Udo und kollega Wase'n,

beim Brandstempel lese ich auch "Glass". Vielleicht nur kurz eine Bemerkung zum Kinnhalter. Die Abkürzung Gebr Muster hat wohl nichts mit "Gebrüder" zu tun. Könnte es nicht einfach "Gebrauchs Muster" heißen ? Ich kenne auch nicht die "Anordnung" der Schrift (Brandstempel?). Vielleicht ist auch Schw schlecht gebrannt und Schu ist richtig ? Dann könnte "Gebr. Schu", also Gebrüder Schuster in Frage kommen. Das ist nur meine Vermutung.
Aber es kann ja auch sein, dass alles gaaaanz anders ist.

Viele Grüße

Hannes

Wasén
Beiträge: 21
Registriert: Fr 07. Dez 2007, 9:43

Re: *GLAS(?)* Geige

Beitrag von Wasén »

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Die Text am Kinnhalter ist Gebr Muster SCH. So es mag wohl ein Kinnhalter vom Schuster in Markneukirchen sein. Zwischen Geige und Kinnhalter gibt´s ein Stück Zeitungspapier. Es sist gelb und Ich glaube( ich bin reporter eines Tageszeitung ) das diese Papier mindenstens 70-80 Jahre alt is.
Am Kinnhalter gibt´s auch eine Nahme die Ich nicht vollständisch lesen kann und der schwedische Stadtname Malmö.

Ob es ist ein Kinnhalter vom Schuster, könnte es sprechen für Markneukirchen?

Ich verstehe auch nicht warum man nich die Hals diser Geige nicht ausgetauscht hat.
Die ganze Schnecke war in zwei Teilen zerbrochen. Man hat es sehr sorgfältig zusammengesetzt und mit viele kleine Stück von Holtz verstärkt.
Macht man so mit einer enfacher Fabriksgeige?
Daz(?)Zäpfchen ist auch gebrochen oder ausgetauscht so wahrsceinlich hay man das Boden weckgenommen.
Noch etwas. Drinnen ist diese Geige sehr zauber und sieht nicht so alt aus?? Auber draussen ist es alt???
Aber doch es ist mein Lieblingsgeige..

Und mindenstens zwei Wirbellöcher ist wieder erneut.

Aber..hat man diese Geige eine "Antiqutetenbehandling" gegeben. Aber warum mit einer Geige das schon sehr schön lautet ...??

__________________

NorbertE
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Registriert: Fr 01. Jun 2007, 9:15

Re: *GLAS(?)* Geige

Beitrag von NorbertE »

Auch wenn ich nicht viel Sachdienliches beitragen kann:

Den Gebrauchsmusterschutz hatten wir unlängst (voriges Jahr :rolleyes:) bei den Gitarren schon mal.

Anhand der zitierten Inschrift denke ich, es heisst schlicht und ergreifend "Gebrauchsmuster-Schutz". Da dieses draufsteht und nicht "DRGM" für die Zeit nach 33-60, denke ich auch, zumindest der Kinnhalter ist vor 33 oder aber ausländisch.

Ein sehr schön gemaserter Boden :clapping:

GRüsse Norbert

Wasén
Beiträge: 21
Registriert: Fr 07. Dez 2007, 9:43

Re: *GLAS(?)* Geige

Beitrag von Wasén »

Dies ist fast unwahrscheinlich. Nach 5 Jahre habe noch Ich eine GLAS-Geige gesehen. Es ist zu verkaufen bei http://www.ifos.instrumente.de (Artikel-Nr. 607.105) Es hat dieselbe Brandstempel aber am Zäpchen. Ich habe Ifo gefragt und man sagt dass Glas ist wohlbekannte Geigenbauern in Markneukirchen .Aber bis jetz habe Ich nur Geigenbauer bei Nahme Glass gefunden. So es ist noch eine Mysterium.Wer kan dise Rätsel aufklären??

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