Herkunft "Marma" Cellobogen

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CelloPia
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Herkunft "Marma" Cellobogen

Beitrag von CelloPia »

Hallo
Ich habe einen Cellobogen mit der Beschriftung "Marma". Er ist achteckig, hat eine schwarz/beige gestreifte (Kunststoff?) Umwicklung (möglicherweise später angebracht), einen schwarzen Ebenholzfrosch ohne Auge, mit golfarbigem Ring+golfarbigem Band hinten und mit einem Plättchen das nicht aus Perlmutt ist. Das Plättchen besteht aus drei Streifen: die äußeren beiden sind beige (elfenbeifarben?) und der etwas schmalere in der Mitte ist schwarz.
Könnten sie mir vielleicht helfen die Herkunft einzuordnen? Ich weiß, Marma weist nur auf das Musikhaus hin, doch es interessiert mich sehr von wann dieser Bogen ist und ob es sich, wie mein Geigenbauer sagt, wirklich nicht lohnt ihn herrrichten zu lassen.

Vielen Dank
CelloPia

Udo Kretzschmann
Geigenbaumeister
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Re: Herkunft "Marma" Cellobogen

Beitrag von Udo Kretzschmann »

Hallo CelloPia,

ohne den Bogen in der Hand zu halten und die näheren Umstände zu kennen ist es unmöglich zu beurteilen, ob es sich "lohnt", ihn herrrichten zu lassen. Sind persönliche Beziehungen im Spiel - etwa wenn der Großvater damit durch die Gefangenschaft gekommen ist oder ähnliches, so kann es sich durchaus "lohnen", auch solch einen Messing-Bogen mit wahrscheinlich recht einfacher Stange, und um so einen dürfte es sich handeln, wieder auf Vordermann bringen zu lassen. Natürlich ist damit nicht ein pekuniäres Rentieren gemeint, aber für mich wäre so ein persönliches Erinnerungsstück viel viel wichtiger als eine bestimmte Summe Euros, die Dank Kaufwahn und Inflation eh bald wieder durch die Finger geronnen ist.

Das beschriebene "Band" dürfte übrigens der Zwickel des Frosches sein, das geschilderte "Plättchen" ist wahrscheinlich der Schub. Die Umwicklung könnte (!) statt aus Kunststoff auch aus Fischbein sein.

Zur Firma MARMA siehe MARMA im Forum - eine der wenigen Abkürzungen von Instrumentenbaufirmen, bei der MA nicht für Markneukirchen steht.

Was das Alter des Bogens betrifft, muß ich komplett passen. Ein erfahrener Bogenmacher mit dem Bogen vor sich dürfte aber mehr sagen können.

Gibt es weiteren Informationsbedarf?

Mit freundlichen Grüßen

Udo

CelloPia
Beiträge: 2
Registriert: Fr 15. Aug 2014, 15:55

Re: Herkunft "Marma" Cellobogen

Beitrag von CelloPia »

Vielen Dank für die Infos,
es geht mir nicht darum, den Bogen meißtbieten zu verschachern, sondern einfach um eine Einschätzung...
Ich kabe keine wirklich persöhnliche Geschichte zu dem Bogen, aber ihre Aussage,ob mein Großvater damit durch den Krieggekommen wäre is wohl so zu verstehen, dass der Bogen vor dem 2.Weltkrieg gebaut wurde.
Das MARMA nicht automatisch azf Markneukirchen hinweist ist mir völlig klar, denn soviel Recherche habe ich schon selbst betrieben, doch es war einfach der einzige Anhaltspunkt den ihc hatte.
Vielen Dank für den Tip mit dem Bogenbauer.

CelloPia

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