Violine Schuster & Co 1916
Moderatoren: Heidrun Eichler, Johannes Meinel, Udo Kretzschmann
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Violine Schuster & Co 1916
Hallo Ihr Lieben,
Seid nun fast 2 Jahren habe ich mir meinen Kindheitstraum erfüllt und begonnen Violine zu lernen. Vergangenes Jahr habe ich mir sodann meine erste eigene Violine beim Geigenbauer angeschafft. Laut Aufkleber im Innern handelt es sich um eine Geige der â Sächs. Musikinstrumenten-Manufactur Schuster & Co Markneukirchen in Sachsen Erbaut 1916â. Der Aufkleber wird von einer umrandenden Bordüre verziert und enthält auÃerdem an beiden Enden aufgedruckte Kronen (Photographie leider misslungen), über welchen des Weiteren der Begriff âCoronaâ geschrieben steht. Sie besitzt eine helle, fast gelbliche, braune Färbung und ist trotz ihrer 93 Jahre in einem, wie ich finde, Topzustand, und weist kaum Kratzer auf, wobei ich annehme, dass Wirbel, Griffbrett, Feinstimmer und Kinnhalter erneuert wurden. Klanglich ist es ein eher helles Instrument, welches besonders in den höheren Lagen auf der E-Saite zu brillieren beginnt, obwohl sie, meines Erachtens nach, auf der G-Saite mehr Tiefe und dunklere Färbung zeigen dürfte. Nichts desto trotz habe ich mich in mein Instrument verliebt und ich freue mich genau wissen zu dürfen, wo sie herzustammen scheint. Letzten Endes bin ich sogar ein bisschen Stolz darauf, da die Gegend um Markneukirchen für den Instrumentenbau prädestiniert zu sein scheint. Wie ich aus anderen Forenbeiträgen erfahren habe, sind mehrere Streichinstrumente aus der Familie Schuster im Umlauf. Trotzdem würde es mich freuen mehr über diese Instrumentenschmiede erfahren zu dürfen, besonders deren Geschichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Schuster & Co scheinen ihr Steckenpferd besonders im Bau von Blechblasinstrumenten gehabt zu haben, doch was gibt es über den Streichinstrumentenbau zu berichten? Wer waren die damaligen Geigenbaumeister (vielleicht sogar jene um 1916)? Welches Material wurde hierzu verwendet und wie setzte es sich zusammen? Vielleicht gibt es sogar jemanden, der typische Merkmale des Markneukirchnerâ Streichinstrumentenbaus auf den Bildern meiner Violine erkennen kann?
Vielen Dank und Liebe GrüÃe
Christian
http://de.msnusers.com/hv6ik4q3g9obehj7 ... %20010.jpg
http://de.msnusers.com/hv6ik4q3g9obehj7 ... %20013.jpg
http://de.msnusers.com/hv6ik4q3g9obehj7 ... %20015.jpg
http://de.msnusers.com/hv6ik4q3g9obehj7 ... %20016.jpg
http://de.msnusers.com/hv6ik4q3g9obehj7 ... %20020.jpg
Seid nun fast 2 Jahren habe ich mir meinen Kindheitstraum erfüllt und begonnen Violine zu lernen. Vergangenes Jahr habe ich mir sodann meine erste eigene Violine beim Geigenbauer angeschafft. Laut Aufkleber im Innern handelt es sich um eine Geige der â Sächs. Musikinstrumenten-Manufactur Schuster & Co Markneukirchen in Sachsen Erbaut 1916â. Der Aufkleber wird von einer umrandenden Bordüre verziert und enthält auÃerdem an beiden Enden aufgedruckte Kronen (Photographie leider misslungen), über welchen des Weiteren der Begriff âCoronaâ geschrieben steht. Sie besitzt eine helle, fast gelbliche, braune Färbung und ist trotz ihrer 93 Jahre in einem, wie ich finde, Topzustand, und weist kaum Kratzer auf, wobei ich annehme, dass Wirbel, Griffbrett, Feinstimmer und Kinnhalter erneuert wurden. Klanglich ist es ein eher helles Instrument, welches besonders in den höheren Lagen auf der E-Saite zu brillieren beginnt, obwohl sie, meines Erachtens nach, auf der G-Saite mehr Tiefe und dunklere Färbung zeigen dürfte. Nichts desto trotz habe ich mich in mein Instrument verliebt und ich freue mich genau wissen zu dürfen, wo sie herzustammen scheint. Letzten Endes bin ich sogar ein bisschen Stolz darauf, da die Gegend um Markneukirchen für den Instrumentenbau prädestiniert zu sein scheint. Wie ich aus anderen Forenbeiträgen erfahren habe, sind mehrere Streichinstrumente aus der Familie Schuster im Umlauf. Trotzdem würde es mich freuen mehr über diese Instrumentenschmiede erfahren zu dürfen, besonders deren Geschichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Schuster & Co scheinen ihr Steckenpferd besonders im Bau von Blechblasinstrumenten gehabt zu haben, doch was gibt es über den Streichinstrumentenbau zu berichten? Wer waren die damaligen Geigenbaumeister (vielleicht sogar jene um 1916)? Welches Material wurde hierzu verwendet und wie setzte es sich zusammen? Vielleicht gibt es sogar jemanden, der typische Merkmale des Markneukirchnerâ Streichinstrumentenbaus auf den Bildern meiner Violine erkennen kann?
Vielen Dank und Liebe GrüÃe
Christian
http://de.msnusers.com/hv6ik4q3g9obehj7 ... %20010.jpg
http://de.msnusers.com/hv6ik4q3g9obehj7 ... %20013.jpg
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Re: Violine Schuster & Co 1916
Hallo Christian,
ich wollte mir gerade die Bilder der Geige anschauen, aber da wird man aufgefordert, sich erst bei MSN anzumelden. Kannst Du die Bilder eventuell woanders hochstellen?
Die damaligen Geigenmachern, die Schuster & Co. beliefert haben, wirst Du wohl kaum noch ausfindig machen können. Es sei denn, es existieren vielleicht noch alte Geschäftsunterlagen dieses Handelshauses. Eventuell könnte sich da jemand aus dem Museum äuÃern, ob dort entsprechende Unterlagen existieren. Ein wenig mehr zu Schuster & Co. siehe hier.
Was meinst Du mit "Welches Material wurde hierzu verwendet und wie setzte es sich zusammen?", Fichte , Ahorn , Ebenholz, so wie schon zu Strads Zeiten und heute auch noch, und hoffentlich noch viele Jahrhunderte.
Zu den anderen Fragen eventuell mehr, wenn ich die Bilder sehen kann.
Mit freundlichen GrüÃen
Udo
ich wollte mir gerade die Bilder der Geige anschauen, aber da wird man aufgefordert, sich erst bei MSN anzumelden. Kannst Du die Bilder eventuell woanders hochstellen?
Die damaligen Geigenmachern, die Schuster & Co. beliefert haben, wirst Du wohl kaum noch ausfindig machen können. Es sei denn, es existieren vielleicht noch alte Geschäftsunterlagen dieses Handelshauses. Eventuell könnte sich da jemand aus dem Museum äuÃern, ob dort entsprechende Unterlagen existieren. Ein wenig mehr zu Schuster & Co. siehe hier.
Was meinst Du mit "Welches Material wurde hierzu verwendet und wie setzte es sich zusammen?", Fichte , Ahorn , Ebenholz, so wie schon zu Strads Zeiten und heute auch noch, und hoffentlich noch viele Jahrhunderte.
Zu den anderen Fragen eventuell mehr, wenn ich die Bilder sehen kann.
Mit freundlichen GrüÃen
Udo
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Re: Violine Schuster & Co 1916
Hallo Udo,
Vielen Dank für die schnelle Antwort=)! Es tut mir leid, ich hatte wirklich nicht bedacht, dass man sich anmelden muss um die Bilder ansehen zu können. Nichts desto trotz möchte ich sie euch natürlich nicht vorenthalten und nehme sie deshalb als Datei-Anhang mit auf. Ich hatte ja bereits berichtet, dass es sich bei meinem Instrument um ein helles, fast gelblich, braunes handelt. Ich sollte vielleicht noch hinzufügen, dass der Deckel im Vergleich zum Boden dunkler ist. AuÃerdem erscheint sie in meinen Augen auf den Bilder dunkler als sie tatsächlich ist. Wahrscheinlich hängt es vom Lichteinfall und dergleichen auch noch ab.
Jedenfalls würde ich mich sehr freuen, wenn es tatsächlich jemanden innerhalb dieses Forums gibt, der typische Merkmale des dortigen Streichinstrumentenbaus erkennen kann.
Viele GrüÃe aus der Eifel
Christian
Vielen Dank für die schnelle Antwort=)! Es tut mir leid, ich hatte wirklich nicht bedacht, dass man sich anmelden muss um die Bilder ansehen zu können. Nichts desto trotz möchte ich sie euch natürlich nicht vorenthalten und nehme sie deshalb als Datei-Anhang mit auf. Ich hatte ja bereits berichtet, dass es sich bei meinem Instrument um ein helles, fast gelblich, braunes handelt. Ich sollte vielleicht noch hinzufügen, dass der Deckel im Vergleich zum Boden dunkler ist. AuÃerdem erscheint sie in meinen Augen auf den Bilder dunkler als sie tatsächlich ist. Wahrscheinlich hängt es vom Lichteinfall und dergleichen auch noch ab.
Jedenfalls würde ich mich sehr freuen, wenn es tatsächlich jemanden innerhalb dieses Forums gibt, der typische Merkmale des dortigen Streichinstrumentenbaus erkennen kann.
Viele GrüÃe aus der Eifel
Christian
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Re: Violine Schuster & Co 1916
Da nicht alle in einen Beitrag passen: hier noch 2 weitere Bilder
Viele GrüÃe
Christian
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Christian
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- Geigenbaumeister
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Re: Violine Schuster & Co 1916
Hallo Christian,
Es ist äuÃerst schwierig, nur aufgrund von Bildern etwas zu einer Geige sagen zu wollen. Mir fällt aber auf Anhieb nichts an der Violine auf, was gegen eine Markneukirchner Arbeit spricht.
Und warum sollte jemand in eine, was ich auf den Bildern erkenne kann, doch recht ordentlich gearbeitete Geige einen (falschen) Zettel eines Händlers kleben?? Das ergibt für mich keinen Sinn. Daher würde ich vermuten, daà der Zettel schon stimmt.
Aber, und da stimme ich halt das alte Lied an, letztlich kann das nur ein Geigenmacher mit dem Instrument in Händen entscheiden. Und wie jedesmal auch hier der Hinweis auf die Liste der Markneukirchner Geigenbauer.
Schöne GrüÃe aus dem sonnigen Markneukirchen, jetzt "mach iech e weng naus"
Udo
Es ist äuÃerst schwierig, nur aufgrund von Bildern etwas zu einer Geige sagen zu wollen. Mir fällt aber auf Anhieb nichts an der Violine auf, was gegen eine Markneukirchner Arbeit spricht.
Und warum sollte jemand in eine, was ich auf den Bildern erkenne kann, doch recht ordentlich gearbeitete Geige einen (falschen) Zettel eines Händlers kleben?? Das ergibt für mich keinen Sinn. Daher würde ich vermuten, daà der Zettel schon stimmt.
Aber, und da stimme ich halt das alte Lied an, letztlich kann das nur ein Geigenmacher mit dem Instrument in Händen entscheiden. Und wie jedesmal auch hier der Hinweis auf die Liste der Markneukirchner Geigenbauer.
Schöne GrüÃe aus dem sonnigen Markneukirchen, jetzt "mach iech e weng naus"
Udo
Re: Violine Schuster & Co 1916
Hallo miteinander!
Ich selber besitze eine Geige von Schuster & Co. (von meinem Opa geerbt) und hab schon desöfteren versucht etwas über den Hersteller, das Herstellungsjahr und vor allem den etwaigen Wert herauszufinden. Im Internet sind die Informationen leider etwas dürftig gestreut, deshalb habe ich vor ca. einem Jahr einen lokal ansässigen Geigenbauer befragt, der nur meinte, dass es sich bei Schuster und Co. um Manufakturgeigen handle, also keine Meistergeigen. Und dadurch, dass die Geigen in mehr oder weniger "FlieÃbandarbeit" hergestellt wurden, ist die Qualität eher schwankend und kann nur am einzelnen Instrument festgestellt werden. Selbst in seinem "schlauen Buch" stand genau das drin. Was die Geigen an sich aber keineswegs abwerten sollte. Im Gegenteil. Ich habe mir schon von mehreren Profigeigern und diversen anderen Geigenbauern bestätigen lassen, dass meine Geige ein sehr gutes Instrument ist.
Da ich selbst aber auch nicht wirklich Ahnung habe, kann ich leider auch nur das weitergeben, was ich bei meinen Recherchen herausgefunden habe.
Bitte um Korrektur, falls Fehlinformationen vorliegen...
Viele GrüÃe aus Augsburg
Gudrun
PS: Vielleicht kann mir ja zufällig noch jemand was zum Herstellungsjahr / -zeitraum meiner Geige sagen (Schild siehe Bild) ;)
Ich selber besitze eine Geige von Schuster & Co. (von meinem Opa geerbt) und hab schon desöfteren versucht etwas über den Hersteller, das Herstellungsjahr und vor allem den etwaigen Wert herauszufinden. Im Internet sind die Informationen leider etwas dürftig gestreut, deshalb habe ich vor ca. einem Jahr einen lokal ansässigen Geigenbauer befragt, der nur meinte, dass es sich bei Schuster und Co. um Manufakturgeigen handle, also keine Meistergeigen. Und dadurch, dass die Geigen in mehr oder weniger "FlieÃbandarbeit" hergestellt wurden, ist die Qualität eher schwankend und kann nur am einzelnen Instrument festgestellt werden. Selbst in seinem "schlauen Buch" stand genau das drin. Was die Geigen an sich aber keineswegs abwerten sollte. Im Gegenteil. Ich habe mir schon von mehreren Profigeigern und diversen anderen Geigenbauern bestätigen lassen, dass meine Geige ein sehr gutes Instrument ist.
Da ich selbst aber auch nicht wirklich Ahnung habe, kann ich leider auch nur das weitergeben, was ich bei meinen Recherchen herausgefunden habe.
Bitte um Korrektur, falls Fehlinformationen vorliegen...
Viele GrüÃe aus Augsburg
Gudrun
PS: Vielleicht kann mir ja zufällig noch jemand was zum Herstellungsjahr / -zeitraum meiner Geige sagen (Schild siehe Bild) ;)